Wie Glaubenssätze dein Leben bestimmen & wie du sie transformieren kannst

26.05.2020 | 0 Kommentare

Bei meiner Arbeit als Coach geht es vor allem um die Arbeit mit Glaubenssätzen. Völlig egal, um was es in deinem Leben geht – egal was du tust, tun möchtest, was du nicht hinkriegst und bei was du immer wieder scheiterst: Alles, wirklich alles, hat als Grundlage etwas mit deinen Glaubenssätzen zu tun.

Mir liegt das Thema Glaubenssätze sehr am Herzen, denn auch ich merke immer wieder, wie wichtig Glaubenssätze für meinen Alltag sind. Zum Einen weil sie einen ganz schön limitieren können und davon abhalten, die eigenen Ziele zu erreichen, aber auch, weil sie – positiv formuliert – helfen können all das zu erreichen, was du dir im Leben wünschst! 

Ich bekomme außerdem auch immer sehr viele Fragen dazu, wie man Glaubenssätze auflösen kann, wie man sie ändern kann und daher dreht sich dieser Blogpost komplett um das Thema Wie Glaubenssätze dein Leben bestimmen & wie dir das helfen kann, endlich in deine Power zu kommen. 

Was sind Glaubenssätze überhaupt?

Ein Glaubenssatz bezeichnet den Glauben, den du zu einem Thema oder über eine Person (dich selbst/andere) und die Welt im allgemeinen hast. Ein Glaubenssatz ist eine innere Überzeugung. Es ist häufig so, dass wir uns unserer Glaubenssätze nicht bewusst sind. Sie steuern jedoch, durch welche Brille wir die Welt wahrnehmen.

Selbst wenn sie dir bewusst sind, dann sind sie meist so tief in deinem Unterbewusstsein verankert, dass du dich durch sie manchmal wie ferngesteuert fühlst oder gar nicht richtig wissen, warum du eigentlich immer wieder gewisse Verhaltensweisen an den Tag legst. 

Glaubenssätze können durch Erfahrungen entstanden sein oder du hast sie übernommen, weil dir dein Umfeld, die Gesellschaft, deine Familie oder Freunde immer wieder eingebläut haben, dass die Welt, die Menschen und du so und so bist. 

Wie gesagt können Glaubenssätze sowohl positiv als auch negativ sein. 

Beispiele für positive Glaubenssätze wären zum Beispiel: 

  • Ich bin gut so wie ich bin
  • Ich werde geliebt
  • Ich bin immer sicher
  • Ich erreiche immer, was ich mir vornehme
  • Frauen sind stark
  • Ich kann mir alles beibringen 
  • usw. 

Beispiele für negative Glaubenssätze wären: 

  • Ich bin nicht gut genug
  • Ich bin nicht willkommen 
  • Ich habe Angst zu scheitern
  • In unserer Familie sind alle dick 
  • Ich fürchte mich vor neuem 
  • Ich schaffe nie, was ich mir vornehme
  • Ich bin dumm
  • Ich habe es nicht verdient, dass…
  • Ich muss perfekt sein
  • Wieso sollte ausgerechnet ich … 
  • usw. 

Warum entstehen negative Glaubenssätze?

Normalerweise kommt ein Baby mit dem Urvertrauen auf die Welt, dass es geliebt wird. Nun kann dieses Urvertrauen schon im ganz kleinen Babyalter zerstört werden, wenn Eltern ihr Kinder vernachlässigen. Doch auch im weiteren Verlauf des Leben können wir immer wieder Erfahrungen machen, die unseren eigentlich positiven Grundtenor – nämlich den des Urvertrauens in uns, die Welt und die Menschen um uns erschüttert. 

Diese Erfahrungen können zum Beispiel Reaktionen von anderen Kindern, unserern Eltern oder Lehrern sein auf etwas. Es können Aussagen sein, die jemand über uns tätigt. Es können Situationen sein, in denen wir verletzt wurden oder uns geschämt haben. Anstatt dem Urvertrauen fühlen wir Angst. Angst alleine zu sein, Angst zu versagen oder oder. 

Plötzlich fühlst du beispielsweise aufgrund einer Trennung, dass du nicht bedingungslos geliebt wirst und der Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” entsteht. 

„Wir werden, was wir glauben.“

Earl nigtingale

Es gibt bei der Entstehung von Glaubenssätzen drei Phasen:

  1. Prägungsphase – von der Geburt bis circa zum siebten Lebensjahr.
    Vor allem die Eltern und enge Bezugspersonen übermitteln uns durch verbale und non-verbale Botschaften, wie die Welt in ihren Augen aussieht. Bei der sog. Internalisierung werden Glaubenssätze, die Eltern über ihr Kind haben (zB “Du bist ein Doofi”) zu der Wahrheit des Kindes (“Ich bin doof und kann nichts daran ändern”). 
  2. Modellierungsphase – circa 8tes bis 13tes Lebensjahr: Nachahmung der Eltern und anderer Menschen, die wir “bewundern” 
  3. Sozialisierungsphase – Teenager bis junges Erwachsenenalter: Die Abkapselung von der Familie. Man lernt neue Menschen kennen und bildet die sozialen Wertvorstellungen (was ist gut und schlecht, was ist wichtig, usw.) sowie Glaubenssysteme aus. Glaubenssysteme bezeichnen mehrere Glaubenssätze, die sich gegenseitig stützen und verstärken, so dass sie zueinander passen und ein System ergeben. 

Warum formen deine Glaubenssätze dein ganzes Leben und deine Realität?

So wie bei vielen Menschen der religiöse Glaube, sind Glaubenssätze für dich sehr wahrscheinlich unangreifbare Tatsachen, an denen und nicht zweifelst. Du hinterfragst sie nicht. Diese absolute Überzeugung führt dazu, dass diese Sätze deine ganz eigene Realität sind und zu deiner Identität werden. 

Und das, was deine Identität ist und deine Realität ausmacht, wird zu einem festen  Bestandteil all deiner Gedanken und somit auch deines Verhalten. Das ganze sind dann automatische Programme, die blitzschnell ablaufen. Die Handlungen die folgen entsprechen sehr oft genau dieser Identität und somit machst du immer wieder Erfahrungen, die dir genau diesen Glauben an deine Identität bestätigen. 

Somit formt sich dein ganzes Leben wie ein Kreislauf immer wieder basierend auf den gleichen Glaubenssätzen. Wenn du es also nicht schaffst, diese Glaubenssätze zu ändern bzw. neue positive/produktive in die Welt zu bringen, dann wirst du in diesem Kreislauf immer wieder an die gleichen Stellen kommen. 

Ich weiß, dass viele immer predigen, dass du die negativen Glaubenssätze komplett aus dem Weg räumen musst. Das macht sicherlich auch sehr viel Sinn und kann helfen. Doch es klappt nicht immer so schnell und es gibt auch Methoden, die dir helfen können, bereits neue positive Glaubenssätze zu etablieren bevor du alles alte eliminieren konntest. 

4 Tools, wie deine negativen Glaubenssätze transformieren kannst

Bevor du an die Transformation gehst, ist eine Sache die absolute Basis und am wichtigsten: Mache dir deine Glaubenssätze überhaupt erst mal bewusst! 

Ich würde mir dazu eine Woche Zeit geben und immer wenn du merkst, dass du eigentlich etwas machen möchtest, aber plötzlich zögerst, dann frage dich “Moment, was genau habe ich da gerade gedacht, welcher Satz kam da gerade hoch?” Immer, wenn du dich nicht gut fühlst und schlechte Laune hast, hinterfrage einmal: “Wo kommt das her?” 

Wenn du merkst, dass das was du tust und sagst nicht zu dem passt, was du denkst, dann frage dich “Warum kann ich nicht das tun und sagen, was ich denke.  Sehr wahrscheinlich werden irgendwann ein paar Sätze immer wiederkehren. 

Ich hatte lange Zeit den Glaubenssatz “Das lohnt sich nicht!”. Immer und immer wieder – egal, was ich angefangen habe, blockierte mich dieser Glaubenssatz. Es kann sich übrigens auch um Glaubenssätze in Bezug auf Geld handeln. Wenn du den Glaubenssatz hast “Wenn ich Geld habe, dann gebe ich es aus” – was meinst du, wie gut du es schaffst etwas anzusparen? Vermutlich NICHTS! 

Neben der Beobachtung für eine Woche kannst dua uch ganz gezielt folgende Übung machen: 

ÜBUNG: Nimm dir 10 Minuten Zeit und vervollständige die folgenden beiden Satzanfänge schriftlich jeweils mindestens fünf Mal:

  • Ich bin…
  • Ich kann… 
  • ich bin davon überzeugt, dass …
  • Ich bin ein Mensch, der … 

Tool #1: Die schnelle Methode “Was wäre wenn ….”

Anstatt immer erstmal super tief zu graben, wo der Glaubenssatz vielleicht herkommt, ihn dort in der Vergangenheit gedanklich aufzulösen, stell dir doch einfach mal den Satz: 

Was wäre, wenn …. und dann setzt du das genaue Gegenteil von dem ein, was du eigentlich denkst. 

Nehmen wir an, dass du den Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” in dir hast. Nun stellst du dir vor daraus folgenden Satz zu machen: “Was wäre, wenn ich gut genug bin?” und schaust einmal, was es mit dir macht. 

Mir eröffnet dieses “Was wäre wenn Spiel” immer komplett neue Möglichkeiten und bringt mich auf Ideen, was ich machen könnte, um endlich neue Erfahrungen zu machen, mich langsam aus den Zwängen meines Glaubenssatzes zu befreien und mir eine Realität vorzustellen ohne diesen Glaubenssatz. 

Auf das Geld Thema bezogen wäre es: 

Aus “Wenn ich Geld habe, dann gebe ich es aus” folgendes zu machen: “Was wäre, wenn ich Geld habe und es behalte?” Wichtig: am besten positiv formulieren also nicht folgenden Satz daraus machen: “Was wäre, wenn ich geld habe und es nicht ausgeben”. Unser Unterbewusstsein kann Verneinungen sehr schlecht herausfiltern und das ausgeben ist dann doch das dominante Wort am Satzende.

Tool #2: Meditation bzw. Visualisierung 

Meditation und Visualisierung sind einfach perfekt dafür geeignet, um das Autopilot Programm, das in deinem Kopf abläuft wahrzunehmen, anzuhalten und bewusst umzudrehen. Du kannst durch die Meditation erstmal in Kontakt mit dir selbst kommen und beobachten, was da ggf. gerade kommt. Dann kannst du während der Meditation visualisieren, wie du die Gedanken, die da kommen annimmst und dann wieder weggibst. Damit lernst du, dass du nicht deine Gefühle bist, sondern dass du quasi nur ein beobachter bist. 

Als nächstes kannst du dann im Rahmen der Visualisierung exakt entscheiden, deine Gedanken zielgerichtet und positiv auszuwählen.

Meditieren klingt für dich noch zu abstrakt und iwie glaubst du nicht, dass das etwas für dich ist? Dann schau doch einmal bei meinem Blogpost  So geht meditieren! Anleitung für Anfänger rein. Darin berichte ich, wie Meditation für mich war und du kannst dir den Einstieg in die Meditation deutlich erleichtern. 

Tool #3: Journaling

Journaling bezeichnet das moderne Tagebuchschreiben. Es ist dabei so einfach, aber mega kraftvoll! Wenn wir ganz intuitiv einfach mal aufschreiben, was gerade in uns vorgeht, dann können wir ähnlich wie bei der Meditation achtsam wahrnehmen, was da an Gedanken so hochkommt. 

Anhand von vorgegebene Fragen, kann man das ganz wunderbar in Bahnen lenken, um an die Gedanken zu kommen, um die es geht. 

Journaling Fragen könnten z.B. sein:

  • Wie fühlst du dich gerade?
  • Was ist die Realität? 
  • Welche Bilder kommen hoch, wenn du an [die Situation] denkst?
  • Wann warst du zuletzt erfüllt & zufrieden?
  • Wer bist du in deinen Träumen? 
  • Wer ist die/der [dein Name], wenn alles sein darf und kann?

Das Ganze muss nicht mal zwangsläufig jemand lesen. Es geht einfach darum mal auf Papier zu bringen. 

Auch hier kannst du dir den Satz “Was wäre wenn…” vornehmen und einfach mal Gedanken runterschreiben! 

Tool #4: Affirmationen – Programmiere dein Unterbewusstsein

Affirmationen sind kein Garant, dass es klappt, doch da es super einfach ist, ist es natürlich einen Versuch wert! Affirmationen sind Aussagen, die dein Unterbewusstsein auf das ausrichten, was du in dieser Affirmation mitgibst.  Hier sind einige Affirmationsbeispiele: 

  • Ich bin stark
  • Alles ist bereits in mir
  • Ich bin glücklich
  • Ich vertraue dem Leben
  • Ich begegne dem Leben mit Freude

Wähle dir doch deine 3-5 liebsten Affirmationen aus und sprich sie mindestens einmal am Tag laut aus, nimm das ganze auf oder höre sie dir an. Du kannst sie auch in Gedanken sagen. Und wenn du nicht ganz daran glaubst, dann kannst du auch hier den Satz nutzen: Was wäre, wenn ich ich wirklich stark wäre, wenn wirklich alles in mir ist, wenn ich glücklich wäre. Ja, was wäre dann? 

Bei Pinterest findest du eine ganze Pinnwand von mir, in der ich Inspirationen zu Affirmationen gepinnt habe. Du findest sie hier: 

Pinboard Affirmationen 

Fazit:

Du glaubst noch, dass sich das nicht so gut ändern lässt? Dann verspreche ich dir: Wenn du dran bleibst, wird sich was tun! Dein Gehirn verändert sich ein Leben lang. Dies bezeichnet man als Neuroplastizität. Es ist die Fähigkeit eines Gehirns, die neuronalen Verbindungen, also die Vernetzungen zu verändern und neue Verknüpfungen zu bilden. Dadurch kannst du deine Realität und dein Leben jederzeit so entwickeln, wie du es magst. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Glaubenssätze Überzeugungen sind, die dich lediglich glauben lassen, wie du bist, wie deine Welt aussieht und was für dich erreichbar ist und was nicht erreichbar ist. 

Dadurch, dass sie für dich real scheinen, haben sie elementaren Einfluss darauf, wie du denkst und fühlst und demnach handelst.

Es gibt positive und negative Glaubenssätze, d.h. solche, die dich weiterbringen oder eben blockieren. Die besten Tools um deine Glaubenssätze zu verändern sind die “Was wäre wenn”-Methode und Meditation sowie Journaling und das Wiederholen von Affirmationen. 

Was sind deine Erfahrungen? Gibt es noch Glaubenssätze, die du gerne transformieren möchtest oder gibt es welche, die dir bisher sehr geholfen haben? Ich freue mich über deinen Kommentar und die gegenseitige Inspiration! 

Du willst anfangen intensiv an dir zu arbeiten? Dann starte mit meinem gratis 14 Tage E-Mail Kurs, um deine persönliche Weiterentwicklung anzugehen und werde endlich motiviert! 

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